Montag, 15. Oktober 2018

Mein Beitrag zum Kunstpreis 2018 der Stadt Marktheidenfeld

Zwischengedanken – Dash 1 und Dash 2

Ich sehe es sportlich und habe es zum ersten Mal gewagt!
Hier mein Beitrag zum Kunstpreis 2018 der Stadt Marktheidenfeld zum Thema Gedankenstrich
Bei weit mehr als 100 Einsendungen hat die Jury sich gegen mich entschieden. Es war ja klar, dass ein nicht organisierter Neuling nicht gleich den Sprung unter die ersten 30, die ausstellen dürfen, schafft.


Erläuterung zu den Bildern
Zwei Gedankenstriche, auf Englisch Dash, rahmen Gedanken ein, die beim Zeichnen der beiden Bilder entstanden, symbolisiert durch grafische Muster – Zwischengedanken.

Gedanken sind frei, niemand kann sie verbieten, sie sind stark, aber auch beeinflussbar, positiv oder negativ. Sie sind jedem Menschen gegeben, eher Geschenk als Fluch.

Sie sind international, kosmopolitisch, grenzenlos, ob abendländisch, orientalisch, aus alter oder neuer Welt, alle Menschen, ganz egal welcher Herkunft, denken, jeder auf seine ganz eigene Art und Weise. Gedanken sind so individuell wie ein Fingerabdruck.

Gedanken können wie eine Tuschezeichnung schwarz-weiß sein, oder aber auch farbig wie der Hintergrund der Bilder in Aquarellmischtechnik. Die natürlichen Farben der Bilder, die Erde, Wasser, Sonne und Himmel symbolisieren und florale organische Muster sollen dem Betrachter trotz moderner Eindrücke und technisch anmutender Details in der Zeichnung die Natürlichkeit und Naturverbundenheit immer als Grundlage aller Gedankenspielereien aufzeigen und ihn selbst nachdenklich machen. Gedankenmuster sind äußerst vielseitig und wandelbar, oft nicht wirklich vorhersehbar und entfalten sich ebenso frei, wie die vielfältigen Muster und das in sich fließende Aquarell.

Gedanken können vorausschauend und planend, modern und aktuell, sogar utopisch sein, klassisch oder antiquiert, manche spielen sich in den Vordergrund, andere halten sich dezent im Hintergrund zurück, wie die Muster der Zeichnungen demonstrieren.

Gedanken sind farbig, blumig und fröhlich, die Farbe umspielend, ineinanderfließend, locker und leicht, sonnig und lebensfroh, sie bieten Lichtblicke wie das strahlende Aquarell.

Gedanken können nüchtern und sachlich, abstrakt und geradlinig sein, grafisch, weitläufig oder eng umgrenzt und wirken ganz wie eine Schwarz-Weiß-Zeichnung. Sie können größere Zusammenhänge umfassen, weiterführen, konstruktiv zu Zielen hinaufführen wie die Stufen einer Treppe oder sie wiederholen sich immerfort, wirbeln im Kreis herum, beengen sich selbst, oder brechen abrupt ab oder gar zusammen wie eine Säule. Sie können geradlinig oder verschlungen sein, verknüpft wie Schnüre und keltische Knoten, eindimensional, mehrdimensional, plastisch, sie können endlos wie manche Linien oder zerhackt, wie andere sein.

Die schönsten Gedanken aber sind naturnah und positiv, führen den Menschen zu seinen Zielen oder in die Ferne, hinauf zu den Sternen, zu unbekannten Welten.

4 Kommentare:

  1. Oh Wow, Margarete! You have a lot to draw and a lot to say to simply "-"! This theme could well be a side arm to Inktober. I have no idea who or what art won, but you won with me. I love both of your Zentangle images! But mostly I admire your courage to even participate!!!! Good on you, girl!

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    1. Vielen Dank für Dein Lob, Susie!
      Ich habe in meiner Bildbeschreibung absichtlich kein Wort in Richtung Zentangle verloren, weil viele der verwendeten Muster ohnehin schon ewig existieren, aus der Klassik kommen oder florale Interpretationen und Spielereien sind. Ich habe auch keine Ahnung, ob hierzulande Zentangle inspired Art überhaupt als eine künstlerische Richtung anerkannt werden würde oder in "Fachkreisen" nur als Hausfrauenspielerei oder ähnliches abgewertet würde.
      Auch ich habe keinerlei Vorstellung wer mit welcher Art von künstlerischem Beitrag den diesjährigen Kunstpreis gewinnen wird. In den vergangenen Jahren waren es meistens organisierte Künstler. Da habe ich als Außenseiter ohnehin keine Chance. Trotzdem war ich der Meinung, dass man das gestellte Thema auch in meiner Weise bearbeiten kann und habe es einfach mal gewagt, meine Bilder einzureichen. Ich selbst bin mit meinen Ergebnissen auch recht zufrieden obwohl ich sicherlich mein ärgster Kritiker bin.
      Ich werde mir die Ausstellung der etwa 30 "Anerkannten" ansehen. Vielleicht gewinnt ja jemand, der, wie mein Malkollege vermutet, auf eine riesige Leinwand einen einzigen Strich gezeichnet hat. Ich bin schon gespannt.

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  2. Einfach herrlich! Mir gefallen deine Bilder und Erläuterungen zum Thema Gedankenstrich sehr gut. Welches Format haben sie?
    Ich finde es bewundernswert, dass du bei dem Kunstpreis mitgemacht hast. Du hast bestimmt bei dem einem oder anderem Juror ein bleibendes Zeichen hinterlassen. Man weiß bei solchen Wettbewerben nie, welche Kriterien bei der Bewertung angesetzt werden. Der sportliche Gedanke ist ein guter Ansatz!
    Herzliche Grüße, Annette

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  3. Vielen Dank für Dein positives Feedback, liebe Annette!
    Die beiden Bilder sind jeweils 30 x 40 cm groß.
    Ich habe keine Ahnung was die ausgewählten Bilder zu bieten haben. Der Jury bin ich völlig unbekannt, ich kenne keinen der Juroren und kann nicht sagen, ob meine Bilder dem einen oder anderen vielleicht doch irgendwie gefallen haben könnten. Ob diese Art von Zeichnung überhaupt "ernst" genommen wird, weiß ich ebenso wenig. Ich gehöre ja nicht zum erlauchten Kreis der organisierten Kunstschaffenden und habe deshalb keinerlei Einblick. Meine bisherigen Erfahrungen lassen darauf schließen, dass man dort Außenseiter ohnehin nicht gerne sieht. Mitgemacht habe ich nur, weil in der Ausschreibung explizit auch nicht in Verbänden Organisierte aus der Umgebung zugelassen waren.
    Wie gesagt, ich werde mir demnächst die Ausstellung ansehen und sehen, welches Bild letztendlich gewinnen wird.

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