Tangles

Ich selbst betreibe das Tanglen sehr spielerisch, als Entspannung und Alternative zum Malen und gegenständlichen Zeichnen. Mich fasziniert die unendliche Vielzahl von Mustern und die unerschöpflichen Möglichkeiten, sie zu kombinieren.

2014 habe ich das Tanglen entdeckt. In einer Buchhandlung war mir ein Buch über diese Art zu Zeichnen ins Auge gefallen und hat mich vom ersten Moment an fasziniert. Wie so oft kommt die Idee aus Amerika. Die beiden "Erfinder" haben damit eine riesige Welle von Begeisterung verursacht

Grafische, abstrakte und florale Muster werden auf kleinen Formaten mit einem Fineliner gezeichnet und mit Bleistift schattiert. Alternativ dazu kann mit farbigen Gelstiften, Finelinern oder anderen Stiften auf unterschiedlich farbigen Papieren gearbeitet werden und die Zeichnung mit Aquarellfarben, Buntstiften oder anderen Farben koloriert werden. Die Bilder sind nicht gegenständlich, sondern abstrakt und können nach Belieben gedreht werden.

Hier geht es vor allem um die Entspannung beim fast meditativen Zeichnen, Freude an Mustern und Farben, nicht um Perfektion oder die Erstellung kommerzieller Bilder. Es gibt keine Fehler. Gerät ein Muster anders als gewünscht, ergeben sich Alternativen und Abwandlungen oder ganz neue Muster. Jedes Bild wird anders, das Resultat ist völlig offen und unvorhersehbar. Man weiß nie, wohin einen der Zeichenstift führt. Die Ergebnisse sind immer attraktiv, faszinierend und inspirieren zu weiteren Bildern.

Die Vielzahl der verwendbaren Muster ist enorm. Lässt man sich auf diese Art zu Zeichnen ein, begegnet man im täglichen Leben andauernd bekannten und neuen Formen oder Mustern, die sich in Tangles einbringen lassen. Klassische Ornamente in antiken Bauwerken, Verzierungen an Möbeln, Türen und Toren, Aufbau von Blüten, Pflanzen, Gewürzen, Muster auf Stoffen, aber auch moderne Architektur und grafische Elemente bieten einen unermesslichen Fundus.

Besonders inspirierend waren für mich die Blogs verschiedener zertifizierter Lehrer/innen dieser Zeichenart. Eine Kanadiern gibt seit Jahren jede Woche ein neues Thema für ein Tangle vor, ihr "Weekly Challenge" und fordert ihre Leser heraus, sich dazu etwas einfallen zu lassen. Mittlerweile hat sie schon die Zahl 300 überschritten. Jede Woche beteiligen sich Zeichenfreunde aus der ganzen Welt und senden ihre Beiträge ein. Es ist einfach faszinierend, was zu unterschiedlichen Themenstellungen, z. B. aus der Vorgabe von zwei Mustern alles gemacht werden kann. 

Viele Muster haben ihren Namen. Es gibt Anleitungen, wie man sie konstruiert, denn manche Grafiken, wie zum Beispiel keltische Knoten, sind eine konstruktive Herausforderung. So wird neben der Entspannung auch das räumliche Denken gefordert, sich mit dem Aufbau, Konstruktion und der Anordnung von Mustern zu beschäftigen. 

Folgende Beispiele zeigen ein Spektrum von Möglichkeiten:


  

 





 


 
 


 






 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen